BBV-Net vom 26.08.2018

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Bocholter Fußpilger rasten in Marienbaum

Über 800 Personen nehmen an Wallfahrt nach Kevelaer teil

 
Sonntag, 26. August 2018 - 14:20 Uhr

von Herbert Sekulla

 

Bocholt/Marienbaum - Rund 800 Fußpilger sind am Samstagmorgen von Bocholt nach Kevelaer aufgebrochen. Dabei waren auch viele Neulinge. Traditionell gab es die erste große Rast in Marienbaum.

Foto: hms

 
Bocholter Fußpilger rasten in Marienbaum
 

Der Einzug in Marienbaum: Traditionell machen die Bocholter Fußpilger in dem kleinen Ort eine Rast. Fotos: Herbert Sekulla

Erleichtert hat sich Enya Peukert neben der Gaststätte Hennemann in Marienbaum niedergelassen und sich erst einmal die Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Die Elfjährige ist mit ihrer Mutter und etwa 800 weiteren Fußpilgern am Samstagmorgen um 6.30 Uhr von Bocholt nach Kevelaer aufgebrochen.

Für Enya ist es das erste Mal, dass sie sich zu Fuß auf den Weg in den niederrheinischen Wallfahrtsort aufgemacht hat. „Mir tun meine ganzen Beine weh“, sagt die junge Pilgerin unumwunden. Gleichwohl, aufgeben gilt für sie nicht. Das große Ziel, die ganze Strecke zu laufen, ist ihr wichtig.

 

Foto: hms

 
Bocholter Fußpilger rasten in Marienbaum
 

Mit ihren T-Shirts, die sie extra für die Wallfahrt angefertigt haben, fallen die jungen Frauen auf dem Rastplatz auf.

 

In der Tat ist es für jeden eine Herausforderung, diese Strecke zum ersten Mal zu laufen. Das bestätigen auch die Erwachsenen, die diese Wallfahrt noch nie mitgemacht haben.

Einer, der ebenfalls das erste Mal bei den Fußpilgern dabei ist, ist Pfarrer Matthias Hembrock, der in diesem Jahr die geistliche Leitung übernommen hat. Hembrock ist begeistert von der tollen Stimmung und der totalen Motivation unter den Pilgern. „Jeder ist absolut identifiziert mit der Sache. Dann kann es auch ruhig regnen. Der Regen macht dann nichts mehr aus, man wird richtig mitgezogen“, sagt Hembrock und fügt schmunzelnd hinzu: „In der Pilgermesse am Freitagabend habe ich alle begrüßt, auch die Neupilger, also auch mich.“

Das Gegenstück zu den Neupilgern ist Benjamin Wülfert. Der 35-Jährige ist schon zum 27. Mal dabei. „Ich bin schon als Kind mit neun Jahren und mit der gesamten Familie gepilgert.“ Für Wülfert, der jetzt in München lebt, ist die Kevelaer-Wallfahrt ein Pflichttermin und in seinem Kalender fest geblockt. „Nach Bocholt komme ich, um Kraft zu tanken und mit anderen gemeinsam auf dem Weg zu sein.“

Wülfert gehört zum Vorstand der Fußpilger und ist durch die blaue Schärpe und den Pilgerstab als Ordner zu erkennen. „Ordner brauchen eine laute Stimme, damit sie auch gehört werden. Wichtig für uns ist, dass bei denjenigen, die zum ersten Mal dabei sind, nichts mit den Füßen passiert. Sonst besteht die Gefahr, dass sie nicht wieder kommen“, sagt Wülfert.

Wie bei allen andern Pilgern auch, ist die Ruhepause in Marienbaum für Lina Unland und ihre Clique sehr willkommen. Mit ihren T-Shirts, die sie extra für die Wallfahrt anfertigen ließen, fallen die jungen Frauen auf dem Rastplatz sofort auf. Auf dem Rückenteil ist ein Ortsschild mit den Ortsnamen Bocholt/Kevelaer gedruckt und darüber der Text: „#LÄUFTBEIUNS“.

 

Kein Einzug in die Kirche

Der Einzug der Bocholter Fußpilger in die Kirche von Marienbaum war in diesem Jahr am Samstag nicht möglich, da an diesem Tag dort gleich mehrere Hochzeiten stattfanden. Zu den 800 Pilgern, die direkt in Bocholt aufgebrochen waren, kamen noch etwa 100 dazu, die auf Zwischenetappen einstiegen.

Quelle: BBV-Net.de vom 26.08.2018