Vorbereitungen für die Wallfahrt am 26. August laufen

Wenn sich die Bocholter Fußpilger am Samstag, 26. August, auf den Weg nach Kevelaer machen, ist einiges neu: Die Strecke ändert sich leicht, das Sanitätsteam verjüngt sich, für den Pilgernachwuchs gibt es ein Extra-Programm.

Die Bocholter Fußpilger sparen auf ihrer Wallfahrt nach Kevelaer ein weiteres Stück entlang der B67. Zwischen Heelden und Empel laufen sie künftig ausschließlich abseits der viel befahrenen Bundesstraße. Nicht einmal überqueren müssen die Pilger die B67; durch eine Unterführung geht es auf dem Hinweg direkt zur ersten Rast in den kleinsten Reeser Ortsteil. Alfons Schmeink, Vorsitzender der Bocholter Fußprozession, und Schriftführer Ludger Mertens berichten von positiven Gesprächen mit dem Kreis Borken, der Polizei und den beteiligten Grundstückseigentümern und warten nur noch auf die schriftliche Genehmigung. Auf dem neuen Teilabschnitt ist es deutlich ruhiger, weil kaum Autos zwischen Wiesen und Feldern unterwegs sind. Außerdem bietet die veränderte Streckenführung ein weiteres Plus in Sachen Verkehrssicherheit.

Pfarrer aus Kevelaer

Einiges ist neu, wenn sich die Fußpilger am Samstag, 26. August, unter dem Motto „Habt Vertrauen – Ich bin es“ in aller Frühe in den rund 50 Kilometer entfernten niederrheinischen Wallfahrtsort aufmachen und am Montag, 28. August, zurück nach Bocholt laufen. Mit dem Pfarrer und Rektor der Wallfahrt in Kevelaer, Gregor Kauling, übernimmt erstmals ein Geistlicher aus Kevelaer die geistliche Leitung. Für Alfons Schmeink auch ein Zeichen dafür, wie groß die Wertschätzung der Verantwortlichen dort für die Bocholter Fußpilger ist – seit jeher eine der größten Fußpilgergruppen überhaupt.

Das Sanitätsteam verjüngt sich deutlich. Ein knappes Dutzend Krankenschwestern- und pfleger ist erstmals dabei und verarztet Blasen, Insektenstiche und andere Blessuren. Zwei Physiotherapeutinnen schließen sich ihnen ab Sonntag an. Im Gegenzug leisten verdiente Sanitäter zum letzten Mal Erste Hilfe und geben ihre Erfahrungen gerne an die jungen Leute weiter. In Kevelaer selbst bieten sie ihre Dienste wie gehabt im Parkhotel an.

Junge Bocholter für die Wallfahrt begeistern

Einen Schub erhoffen sich die Verantwortlichen durch die Initiative von Theresa Nienhaus und Rike Schepers von St. Georg. Die beiden langjährigen Messdienerinnen mit persönlicher Pilgererfahrung wollen die Messdiener aller Bocholter Pfarreien zum Mitmachen motivieren und haben ein Extra-Programm für den Pilgernachwuchs bis Sonntag Mittag vorbereitet. Man sei gespannt, wie viele Jungen und Mädchen sich von ihrer Begeisterung anstecken lassen. Dass der anstrengende Weg inmitten gleichgesinnter Altersgenossen leichter falle, wisse er aus eigener Erfahrung, sagt Ludger Mertens. Er sei selber über die Messdiener zur Wallfahrt gekommen. „Da wird man mitgezogen.“ Einen Versuch ist das Ganze auf jeden Fall wert. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Junge Leute sind gerne gesehen, das Durchschnittsalter der Pilger steigt.

Rund 500 Menschen haben sich beim Neustart nach Corona im vergangenen Jahr auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Mit einer ähnlichen Größenordnung rechnen die Verantwortlichen auch diesmal und wünschen sich gerne wieder ein paar mehr, „500 plus X“, hofft Ludger Mertens. An die vierstelligen Teilnehmerzahlen rund um die Jubiläumswallfahrten 1983 und 2008 komme man wohl so schnell nicht wieder heran. Allerdings habe es über die Jahre hinweg immer wieder Schwankungen gegeben, heißt es. In den 1970er-Jahren waren es im Schnitt 350 Pilger. Rund ein Drittel weniger Wallfahrtsteilnehmer als vor Corona meldet Kevelaer. Dass Pilgern trotzdem ein großes Thema ist, zeigt die hohe Zahl derjenigen, die sich alleine auf den Weg machen.

Schwierige Übernachtungssituation

Deutlich verschlechtert hat sich die Übernachtungssituation in Kevelaer. Viele Hotels sind mittlerweile dauerhaft geschlossen. Eine Alternative könnte das neue „Elaya“ sein, das unter dem Namen „Rilano“ eröffnet wurde. Das liegt zwar ein wenig außerhalb, bietet aber einige Fahrräder zum schnellen Abstecher in die Innenstadt. 22 Doppelzimmer hat Alfons Schmeink für die Pilger reservieren lassen.

Die Gaststätte Hennemann in Marienbaum ist ebenfalls zu. Hier stehe man mit dem Pilgerheim in Kontakt. „Wir versuchen, eine Verpflegung zu organisieren“, sagt Alfons Schmeink. Ohne die Gastronomen am Wegesrand gehe es nicht – allein wegen der Toiletten.

Quelle: BBV-net.de