BBV vom 30. August 2023

Bocholter Fußwallfahrt abseits großer Straßen

Der Vorstand zieht ein positives Fazit der diesjährigen Prozession nach Kevelaer

Bocholt - Am Montagabend sind die Bocholter Kevelaer-Pilger wieder in die St.-Georg-Kirche eingezogen. Der Vorstand zeigt sich zufrieden mit der Streckenänderung, der neuen Versorgung zur Mittagspause und dem Nachwuchs an Sanitätern. Die Pilger-Zahl war ähnlich wie im letzten Jahr.

 

© Ann-Theres Langert

Vorsitzender Alfons Schmeink (von links), Ulla Arnold (DRK), Schriftführer Ludger Mertens, Marlies Teriete (DRK), Dr. Rainer Hübers-Kemink (DRK-Vorstand), Kassierer Peter Mertens, Theresia Wilting (DRK) und zweiter Vorsitzender Klaus Borgers mit dem Spendenscheck

 

Mit 450 Personen waren sie am Samstag gestartet, „traditionell schwillt die Wallfahrt auf dem Weg aber an“, erzählt der erste Vorsitzende Alfons Schmeink. Somit seien mehr als 500 Pilger nach Kevelaer gelaufen. Ebenfalls üblich war die geringere Pilger-Zahl am Montag. Mit etwas mehr als 200 zogen sie am Montagmorgen los. Schließlich ist der Montag für viele ein Arbeitstag.

Die veränderte Route vor Empel über Privatwege, um nicht über die B 67 laufen zu müssen (das BBV berichtete), sei bei allen Pilgern gut angekommen, erzählen die Vorstandsmitglieder. Wichtig sei aber, dass es weiterhin Privatwege seien, die außerhalb der Bocholter Fußprozession nicht genutzt werden dürften, betonten sie. Die neue Versorgung zur Mittagspause in Marienbaum sei ebenfalls „eine Punktlandung“ gewesen. Begeistert zeigten sich die Organisatoren auch vom diesjährigen Geistlichen Leiter Gregor Kauling aus Kevelaer. Er habe „den Nerv der Pilger getroffen“. Dabei sei es für Kauling ein Perspektivwechsel gewesen. Statt die Gruppen in Kevelaer nur ankommen zu sehen, lief er nun selbst die Strecke aus Bocholt mit.

 

Weg von der B 67

 

In Zukunft werde es weitere Bemühungen geben, von den großen Straßen wegzukommen, kündigt der Vorstand an. So hatte die Verkehrsbehörde des Kreises Kleve dem Vorstand auferlegt, für die Strecke zwischen Empel und der Reeser Rheinbrücke zukünftig ebenfalls von der B 67 abzuweichen. „Da müssen wir in diesem Jahr eine Lösung entwickeln“, sagt Schmeink. Der Weg, den der Kreis Kleve vorschlägt, sei jedoch für die Pilger nicht realisierbar.

Erfahrenen Kevelaer-Pilgern sind sicherlich auch die neuen T-Shirts aufgefallen, die die Ordner (alles Vorstandsmitglieder) trugen. Ihre nicht atmungsaktiven Warnwesten hatten sie, dank finanzieller Hilfe der Bocholter Pfarreien, gegen neonfarbene Warn-Shirts austauschen können, die an den Straßen für mehr Sichtbarkeit sorgen.

 

Spende für die „Kevelaer-Sanis“

 

Große Zwischenfälle gab es sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg keine, zeigen sich Vorstand und Sani-Team zufrieden. Neben manchen Fußkranken habe ein Pilger mit Kreislaufproblemen im Krankenhaus behandelt werden müssen, auch eine Platzwunde musste genäht werden. Diese Pilgerin sei aber bereits bei der nächsten Pause wieder mit eingestiegen, erzählt das Team.

Für die Bemühungen der Sanitäter wollten sich die Pilger mit ihrer diesjährigen Spende bedanken. 1242,12 Euro kamen für die Sanitätsgruppe der Bocholter Fußprozession zusammen. Das zeige die Wertschätzung, die die Pilger für die Ehrenamtler haben, finden die Verantwortlichen. „Mit einer Summe in der Größenordnung haben wir nicht gerechnet“, sagt auch Dr. Rainer Hübers-Kemink aus dem Vorstand des DRK-Stadtverbandes Bocholt. Drei der dienstältesten Sanitäterinnen werden ihre Aufgaben aber nun niederlegen: Ulla Arnold, Theresia Wilting und Marlies Teriete. Bereits in diesem Jahr hatten die Helfer aber Nachwuchs bekommen. Acht neue ehrenamtliche „Kevelaer-Sanis“, die sonst im Bocholter Krankenhaus arbeiten, sowie zwei Physiotherapeutinnen waren dabei. Das mache es nun einfacher, selbst aufzuhören, finden die drei.

© Benjamin Wülfert

Geehrt wurden Ewald Möllmann und Bernhard Möllenbeck für ihre 60. Wallfahrt, an der sie teilgenommen haben. Marlies Teriete war zum 50. Mal dabei und Hanni Tekampe sowie Kerstin Hilvert zum 25. Mal. Dazu wurde Josef Unland verabschiedet, der die Prozession lange Zeit unterstützt hat. Simon Wilde wurde neu im Vorstand begrüßt.

 

In Marienbaum ist auf dem Rückweg außerdem eine Brille liegen geblieben, teilt Schmeink mit. Wer eine vermisse, könne sich beim Vorstand melden.

Autorin: Ann-Theres Langert

Quelle: BBV vom 30. August 2023

 

 

BBV vom 28. August 2023

Kevelaer-Pilger zurück in Bocholt

290. Fußprozession fand erneut als Friedenswallfahrt statt

 

Bocholt – Von Applaus begleitet zogen am Montagabend kurz nach 20 Uhr die Teilnehmer an der Fußprozession nach Kevelaer in die St.-Georg-Kirche ein.


© Sven Betz

Empfangen wurden die Pilger von gut 150 Verwandten und Bekannten, die die Frauen und Männer freudig und herzlich erwarteten. Etwa 450 Teilnehmer hatten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Jetzt erfolgte nahezu planmäßig die Rückkehr. Es war die 290. Fußprozession von Bocholt nach Kevelaer. Sie fand angesichts des Ukrainekriegs erneut als Friedenswallfahrt statt. Das Thema lautete: „Habt Vertrauen – ich bin es.“

 


© Sven Betz


© Sven Betz

Autor: Ludwig van der Linde

Quelle: BBV vom 28.08.2023

 

 

BBV vom 27. August 2023

450 Bocholter Fußpilger erreichen Kevelaer über neue Route

Zum 290. Mal fand die Fußprozession von Bocholt in die Marienstadt statt

 

Bocholt - Bei der 290. Fußprozession von Bocholt nach Kevelaer ist die Route geändert worden, um nicht an der B67 entlang zu laufen. Dafür nahm die Gruppe sogar einen Umweg in Kauf.

© Randolf Vastmans
Beim Einzug in Kevelaer am Kapellenplatz wurden die Fußpilger aus Bocholt von zahlreichen Zuschauern empfangen.

Unter dem Motto „Habt Vertrauen – ich bin es“ fand die 290. Fußprozession Bocholt – Kevelaer statt. Etwa 450 Teilnehmer machten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg, nachdem sie an der Georgskirche ihr Gepäck abgegeben hatten. Dieses wurde durch Begleitfahrzeuge transportiert. Die erste Etappe führte nach Rees, wo im Ortsteil Empel eine Pause eingelegt wurde, bevor es weiter in den Xantener Wallfahrtsort Marienbaum ging. Hier wurde nach einem Gebet in der Kirche „St. Mariä Himmelfahrt“ im Wallfahrtsheim zu Mittag gegessen.

 

Eine neue Einkehrmöglichkeit musste gefunden werden

„Noch bis zum letzten Jahr geschah das in der mittlerweile geschlossenen Gaststätte Hennemann“, erinnerte sich der erste Vorsitzende der Fußprozession, Alfons Schmeink. In diesem Jahr hat das Wallfahrtsteam des Dorfes die Versorgung übernommen. „Das Essen, eine Gulaschsuppe, stammt vom Marienbaumer Imbiss“, so Regina Koppers vom Wallfahrtsteam, „während die Pfarrgemeinde für die Getränke sorgte“. Ludger Mertens, Schriftführer der Fußprozession, war froh, diesen Ersatz gefunden zu haben. „Eine der Hauptaufgaben bei der Organisation“, so der 66-Jährige, „besteht darin, für Verpflegung zu sorgen“. Aber auch auszukundschaften, wo Toiletten vorhanden sind. Das sei allerdings nicht die einzige Herausforderung, versicherte Schmeink. Hin und wieder werde auch die Route geändert, um es den Pilgern angenehmer zu machen. Dies gestalte sich aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten nicht einfach und man habe es mit den einzelnen Kommunen, der Polizei und den Besitzern privater Grundstücke zu tun.

 

Route wurde um etwa 400 Meter verlängert

Am Samstag sei die Route um etwa 400 Meter verlängert worden, vom Isselburger Ortsteil Heelden bis nach Rees-Empel. „Dafür“, so Mertens, „müssen wir nicht mehr an der B67 entlanglaufen und auf den Autoverkehr Rücksicht nehmen“. Da nehme man den Umweg gerne in Kauf. Von Marienbaum ging es weiter durch den Uedemer Hochwald über Uedemerbruch nach Winnekendonk zur letzten Rast auf den Schulhof der Grundschule. Von hier aus waren es nur noch wenige Kilometer in den Wallfahrtsort Kevelaer.

 

Demut und Dankbarkeit zeigen

Bei der Wallfahrt gehe es darum, Demut und Dankbarkeit für die positiven Ereignisse im Leben eines jeden zu zeigen aber auch Hoffnung in schwierigen Situationen, bei Krankheit von Freunden und Familienangehörigen aber auch für das Leiden fremder Menschen zum Ausdruck zu bringen. Auch die Hoffnung auf Frieden spiele in der heutigen Zeit eine sehr große Rolle.

Der Einmarsch in Kevelaer gegen 20 Uhr war, wie immer, eine hochemotionale Sache. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Mit einem Mal fallen alle Anspannungen ab“, so Schmeink, „man ist am Ziel, für das man den weiten Weg auf sich genommen hat“. Vergessen seien Blasen an den Füßen, Hunger, Durst und Erschöpfung. Schon allein für dieses Gefühl habe sich der weite Weg, für den einige vorher trainiert hätten, gelohnt. So zeigte sich bei vielen die eine oder andere Träne, als sie endlich den Kapellenplatz erreichten.

 

13-Jährige nimmt zum ersten Mal teil

Die 13-jährige Martha Evers hatte zum ersten Mal teilgenommen. Blasen hatte sie keine an den Füßen und insgesamt gefiel ihr die Prozession sehr gut. Ihre Mutter Elisabeth war bereits einige Male dabei. „Das erste Mal“, resümierte die 52-Jährige, „habe ich mit 16 Jahren teilgenommen“. Nach einer längeren Pause mache sie seit fünf Jahren wieder mit. Etwa die Hälfte der Pilger übernachtete in der Marienstadt und legt am Montag den Rückweg zu Fuß zurück.

 

Ein Pilgerehepaar ist, um an der Prozession teilzunehmen, extra aus Weingarten, bei Karlsruhe angereist

Zu ihnen gehört auch Georg Busch, der aus Bocholt stammt, jedoch in den Neunzigern aus Liebe zu seiner späteren Frau Claudia nach Weingarten gezogen ist. Er hat schon immer an der Wallfahrt teilgenommen und heute tut seine Frau dies ebenfalls als Betreuerin.

Claudia und Georg Busch reisten extra für die Fußprozession aus der Nähe von Karlsruhe an.

 

Die beiden sind am Freitag extra angereist und fahren am Montagabend wieder nach Hause. Vorher marschiert Georg allerdings wieder mit der Gruppe zurück nach Bocholt. „Man fragt sich, warum man sich das antut“, so Claudia Busch, „wenn man allerdings Kevelaer erreicht und diesen emotionalen Moment erlebt, steht bereits fest, dass man auch im nächsten Jahr wieder dabei ist“.

Alles lief harmonisch ab. „Ein paar Fußkranke sind immer dabei“, so Mertens, „aber ankommen wollen alle“. Zusammen mit Alfons Schmeink dankte er den „Kevelaer Sanis“, einer Gruppe aus Sanitätern verschiedener Organisationen, die bei der Fußwallfahrt mitmarschieren, den Sponsoren, wie Stadtsparkasse Bocholt, Volksbank Bocholt und vielen anderen.

Autor: Randolf Vastmans

Quelle: BBV vom 27.08.2023

 

 

BBV vom 17. August 2023

Bocholter pilgern nach Kevelaer

Am Samstag, 26. August, geht es los und am Montag drauf steht der Heimweg an

 

Das vierte Augustwochenende gehört den Fußpilgern: Am Samstag, 26. August, laufen die Bocholter – auf einer leicht veränderten Strecke – nach Kevelaer; zwei Tage später geht es auf demselben Weg zurück nach Bocholt.

© Rolf Himmelberg

Die Bocholter Pilger beim Einzug im Kevelaer im vergangenen Sommer: Die 290. Fußwallfahrt findet von Samstag, 26. August, bis Montag, 28. August, statt. Das Wallfahrtsthema lautet „Habt Vertrauen – Ich bin es“.

 

Die Bocholter Pilger beim Einzug im Kevelaer im vergangenen Sommer: Die 290. Fußwallfahrt findet von Samstag, 26. August, bis Montag, 28. August, statt. Das Wallfahrtsthema lautet „Habt Vertrauen – Ich bin es“.

 

Die Vorbereitungen sind gemacht, sagt Alfons Schmeink, Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer. Folgende Termine sollten sich die Pilger vormerken:

Am Mittwoch, 23. August, findet um 19.30 Uhr ein Bußgottesdienst in St. Georg statt. Am Freitag, 25. August, ist von 18.15 bis 18.45 Uhr Beichtgelegenheit, um 19 Uhr schließt sich die Pilgermesse an – beides ebenfalls in der Georgskirche. Fahnen und Banner der Vereine und Organisationen können vor der Pilgermesse an der Sakristei abgegeben werden. Wer ein Pilgerheft braucht, kann es vor oder nach der Messe kaufen.

Am Samstag, 26. August, treffen sich die Pilger ab 6 Uhr vor der Georgskirche, um ihr Gepäck abzugeben. Um 6.30 Uhr ziehen sie über die Ravardistraße und das Westend aus Bocholt hinaus. Nach der Frühstückspause in Empel erreichen sie gegen 13 Uhr Marienbaum und legen eine Mittagspause ein. Dass für die mittlerweile geschlossene Gaststätte Hennemann ein „super Ersatz“ gefunden werden konnte, freut Alfons Schmeink: Im Pilger- und Wallfahrtsheim serviert eine Gastronomin aus dem Ort Eintopf, der Pfarrgemeinderat sorgt für Getränke. Ohne die Logistik in den Pausenorten funktioniere es nicht, sagt Alfons Schmeink. Nach der Rast geht es durch den Reichswald über Uedemerbruch nach Winnekendonk, Pause ist – wie erstmals im letzten Jahr – auf dem Pausenhof der Grundschule. Für 20 Uhr ist der feierliche Einzug in Kevelaer geplant.

In dem Marienwallfahrtsort erwartet die Pilger am Sonntag ein volles Programm: Los geht es mit der Pilgermesse in der Basilika um 8.15 Uhr. Beim Kreuzweg um 10.30 Uhr wird für das DRK gesammelt, deren Sanitäter die Pilger seit jeher begleiten. Dieses ehrenamtliche Engagement könne man nicht hoch genug einschätzen, sagt Alfons Schmeink. Jetzt wolle man „als Wallfahrer etwas dafür zurückgeben“.

Um 16 Uhr ist Pilgerandacht mit Jubilarehrung, ebenfalls in der Basilika. Der Tag endet mit der Lichterprozession um 20.30 Uhr. Wer während des Aufenthalts in Kevelaer die Dienste der Sanitäter in Anspruch nehmen möchte beziehungsweise muss, findet diese wie gewohnt im Park Hotel (Luxemburger Galerie). Blasen und andere Wehwehchen versorgen die Ehrenamtlichen natürlich auch auf der Strecke.

Früh ausstehen heißt es am abschließenden Montag: Zur Pilgermesse treffen sich die Gläubigen um 5 Uhr in der Basilika, anschließend heißt es Abschied nehmen vom Gnadenbild. Um 6.30 Uhr treten die Pilger den Rückweg an. Gegen 19.30 Uhr ziehen sie in die Georgskirche ein.

Es ist die 290. Fußprozession von Bocholt nach Kevelaer; sie findet angesichts des Ukrainekriegs erneut als Friedenswallfahrt statt und ist mit dem Thema „Habt Vertrauen – Ich bin es“ überschrieben. Der Vorstand der Fußprozession und der geistliche Leiter der Wallfahrt, Pfarrer Gregor Kauling aus der Pfarrgemeinde St. Marien in Kevelaer, laden herzlich zum Mitmachen ein. Sie hoffen darauf, dass sich viele Pilger mitreißen lassen und auf den Weg machen – auch angesichts der zuletzt gesunkenen Teilnehmerzahlen. Man hoffe „auf ein gutes Gelingen der Wallfahrt“, so Schriftführer Ludger Mertens.

 

Quelle: BBV-net.de

 

 

Kevelaer kennenlernen 19.06.2023

Veranstaltungshinweis für Neupilger und Interessierte am 19.06.2023: 

Kevelaer kennenlernen

 

 

 

BBV vom 6. Juni 2023

Der Weg der Bocholter Fußpilger ändert sich leicht

Vorbereitungen für die Wallfahrt am 26. August laufen

 
Montag, 5. Juni 2023 - 15:29 Uhr

von Stefanie Himmelberg

Bocholt/Kevelaer - Wenn sich die Bocholter Fußpilger am Samstag, 26. August, auf den Weg nach Kevelaer machen, ist einiges neu: Die Strecke ändert sich leicht, das Sanitätsteam verjüngt sich, für den Pilgernachwuchs gibt es ein Extra-Programm.

 

Der Weg der Bocholter Fußpilger ändert sich leicht

Alfons Schmeink (links) und Ludger Mertens vom Vorstand der Bocholter Fußprozession stecken mitten in den Vorbereitungen für die Fußprozession nach Kevelaer am vierten Augustwochenende.

Die Bocholter Fußpilger sparen auf ihrer Wallfahrt nach Kevelaer ein weiteres Stück entlang der B67. Zwischen Heelden und Empel laufen sie künftig ausschließlich abseits der viel befahrenen Bundesstraße. Nicht einmal überqueren müssen die Pilger die B67; durch eine Unterführung geht es auf dem Hinweg direkt zur ersten Rast in den kleinsten Reeser Ortsteil. Alfons Schmeink, Vorsitzender der Bocholter Fußprozession, und Schriftführer Ludger Mertens berichten von positiven Gesprächen mit dem Kreis Borken, der Polizei und den beteiligten Grundstückseigentümern und warten nur noch auf die schriftliche Genehmigung. Auf dem neuen Teilabschnitt ist es deutlich ruhiger, weil kaum Autos zwischen Wiesen und Feldern unterwegs sind. Außerdem bietet die veränderte Streckenführung ein weiteres Plus in Sachen Verkehrssicherheit.

 

Pfarrer aus Kevelaer

Einiges ist neu, wenn sich die Fußpilger am Samstag, 26. August, unter dem Motto „Habt Vertrauen – Ich bin es“ in aller Frühe in den rund 50 Kilometer entfernten niederrheinischen Wallfahrtsort aufmachen und am Montag, 28. August, zurück nach Bocholt laufen. Mit dem Pfarrer und Rektor der Wallfahrt in Kevelaer, Gregor Kauling, übernimmt erstmals ein Geistlicher aus Kevelaer die geistliche Leitung. Für Alfons Schmeink auch ein Zeichen dafür, wie groß die Wertschätzung der Verantwortlichen dort für die Bocholter Fußpilger ist – seit jeher eine der größten Fußpilgergruppen überhaupt.

Das Sanitätsteam verjüngt sich deutlich. Ein knappes Dutzend Krankenschwestern- und pfleger ist erstmals dabei und verarztet Blasen, Insektenstiche und andere Blessuren. Zwei Physiotherapeutinnen schließen sich ihnen ab Sonntag an. Im Gegenzug leisten verdiente Sanitäter zum letzten Mal Erste Hilfe und geben ihre Erfahrungen gerne an die jungen Leute weiter. In Kevelaer selbst bieten sie ihre Dienste wie gehabt im Parkhotel an.

 

Junge Bocholter für die Wallfahrt begeistern

Einen Schub erhoffen sich die Verantwortlichen durch die Initiative von Theresa Nienhaus und Rike Schepers von St. Georg. Die beiden langjährigen Messdienerinnen mit persönlicher Pilgererfahrung wollen die Messdiener aller Bocholter Pfarreien zum Mitmachen motivieren und haben ein Extra-Programm für den Pilgernachwuchs bis Sonntag Mittag vorbereitet. Man sei gespannt, wie viele Jungen und Mädchen sich von ihrer Begeisterung anstecken lassen. Dass der anstrengende Weg inmitten gleichgesinnter Altersgenossen leichter falle, wisse er aus eigener Erfahrung, sagt Ludger Mertens. Er sei selber über die Messdiener zur Wallfahrt gekommen. „Da wird man mitgezogen.“ Einen Versuch ist das Ganze auf jeden Fall wert. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Junge Leute sind gerne gesehen, das Durchschnittsalter der Pilger steigt.

 

© Rolf Himmelberg 

Der Weg der Bocholter Fußpilger ändert sich leicht

 Die Bocholter Fußpilger bei der Wallfahrt im vergangenen Jahr.

 

Rund 500 Menschen haben sich beim Neustart nach Corona im vergangenen Jahr auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Mit einer ähnlichen Größenordnung rechnen die Verantwortlichen auch diesmal und wünschen sich gerne wieder ein paar mehr, „500 plus X“, hofft Ludger Mertens. An die vierstelligen Teilnehmerzahlen rund um die Jubiläumswallfahrten 1983 und 2008 komme man wohl so schnell nicht wieder heran. Allerdings habe es über die Jahre hinweg immer wieder Schwankungen gegeben, heißt es. In den 1970er-Jahren waren es im Schnitt 350 Pilger. Rund ein Drittel weniger Wallfahrtsteilnehmer als vor Corona meldet Kevelaer. Dass Pilgern trotzdem ein großes Thema ist, zeigt die hohe Zahl derjenigen, die sich alleine auf den Weg machen.

 

Schwierige Übernachtungssituation

Deutlich verschlechtert hat sich die Übernachtungssituation in Kevelaer. Viele Hotels sind mittlerweile dauerhaft geschlossen. Eine Alternative könnte das neue „Elaya“ sein, das unter dem Namen „Rilano“ eröffnet wurde. Das liegt zwar ein wenig außerhalb, bietet aber einige Fahrräder zum schnellen Abstecher in die Innenstadt. 22 Doppelzimmer hat Alfons Schmeink für die Pilger reservieren lassen.

Die Gaststätte Hennemann in Marienbaum ist ebenfalls zu. Hier stehe man mit dem Pilgerheim in Kontakt. „Wir versuchen, eine Verpflegung zu organisieren“, sagt Alfons Schmeink. Ohne die Gastronomen am Wegesrand gehe es nicht – allein wegen der Toiletten.

 

Quelle: BBV-net.de

 

 

Kevelaer kennenlernen

Veranstaltungshinweis für Neupilger und Interessierte am 19.06.2023:
Kevelaer kennenlernen

 

 

 

 

BBV vom 30. August 2022

Eine besondere Atmosphäre bei der Bocholter Wallfahrt

Vorstand der Fußpilger zieht positives Fazit

 
Dienstag, 30. August 2022 - 17:35 Uhr

von Sebastian Renzel

 

Bocholt - Seit Montagabend sind die Pilger der Fußwallfahrt zurück in Bocholt. Zwar liefen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger Bocholter mit, die Stimmung war aber hervorragend. Viele Pilger und Begleiter wurden geehrt.

© Fußpilger Bocholt - Bernard Kornek

 
Eine besondere Atmosphäre bei der Bocholter Wallfahrt
 

Zahlreiche Pilger und Begleiter wurden im Rahmen der Wallfahrt geehrt oder verabschiedet. Johannes Nelskamp (9.v.l.) ist zum 50. Mal dabei gewesen, Florian Loskamp offiziell in den Vorstand aufgenommen worden.

Es war zwar kein Jahr der Rekorde – mit rund 500 Pilgern lag die diesjährige Fußwallfahrt im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren sogar unter dem Durchschnitt – doch die Stimmung am Samstag auf dem Weg nach Kevelaer und am Montag auf dem Weg zurück war hervorragend, sagt der Vorstand der Fußprozession um den Vorsitzenden Alfons Schmeink. Sie zogen am Dienstag ein positives Fazit.

Etwa 200 Pilger machten sich am Montag in aller Frühe auf die Beine. Nach der Pilgermesse in der Basilika um 5 Uhr ging es wieder Richtung Bocholt. Wie schon auf dem Hinweg, herrschten auch auf dem Rückweg „optimale Pilgerbedingungen“, sagt Schmeink. Weil deutlich weniger Pilger unterwegs waren, entschied sich der Vorstand erstmals dafür, dass die Gruppe nicht wie sonst üblich getrennt wird, sondern dass alle gemeinsam zurücklaufen. „Es hätte bei der Größe einfach keinen Sinn gemacht“, so Schmeink. Viele Pilger hätten allerdings gesagt, dass gerade durch die relativ kleine Gruppe eine besondere Atmosphäre entstanden sei. „Wichtig ist uns, dass die, die dabei sind, sich wohlfühlen“, sagt der zweite Vorsitzende Klaus Borgers.

 

© Sebastian Renzel

 
Eine besondere Atmosphäre bei der Bocholter Wallfahrt
 

Pfarrer Andreas Hagemann (2. von links) nimmt den Scheck von Klaus Borgers (von links), Alfons Schmeink, Ludger Mertens und Peter Mertens vom Vorstand der Fußpilger entgegen.

 

„Es ist mit Sicherheit eine gewisse Entwicklung erkennbar“, sagt Schriftführer Ludger Mertens im Hinblick auf die gesunkene Teilnehmerzahl. Allerdings habe es über die Jahre immer Schwankungen gegeben. In den 70er-Jahren seien es im Schnitt 350 Pilger gewesen. 1983 zum Jubiläum waren es etwa 1200 und auch rund um das Jubiläum im Jahr 2008 war die Zahl immer vierstellig. „Vielleicht haben einige ältere Teilnehmer die Corona-Pause auch zum Anlass genommen, zu sagen: ‚Ich hör’ auf.‘“, so Schmeink. Jetzt sei es wichtig, neue Keimzellen zu bilden. „Der Nachwuchs kommt in vielen Fällen nicht durch die Familien, sondern durch die Jugendarbeit“, so Klaus Borgers. Es habe zum Beispiel schon erste Gespräche mit den Messdienern gegeben, die im kommenden Jahr auch mitlaufen wollen.

Änderungswünschen steht der Vorstand der Fußpilger aufgeschlossen gegenüber. „Einige Pilger haben gefragt, ob man nicht einen Bus organisieren kann, der die Pilger am Samstagabend zurück nach Bocholt bringt und montags wieder nach Kevelaer“, sagt Schmeink. Darüber denke man nun nach. Das würde die Problematik mit den Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort vielleicht auch etwas abmildern. Denn in den vergangenen Jahren haben einige Hotels in Kevelaer geschlossen, was die Zimmersuche deutlich erschwert.

Die Pilgersammlung brachte in diesem Jahr eine Spende in Höhe von 1011,15 Euro ein. Das Geld kommt der Gruppe „Helfende Hände“ von St. Josef zugute. „Da das Motto der Wallfahrt in diesem Jahr ‚Frieden‘ war, haben wir eine Organisation gesucht, die sich um Kriegsflüchtlinge kümmert“, erklärt Schmeink. Die ehrenamtlichen Helfer bieten kleine Hilfeleistungen im Alltag an, sagt Pfarrer Andreas Hagemann. „Sie helfen beim Entrümpeln, beim Einkaufen oder hängen mal ein Regal auf. Sie bieten einfach eine Unterstützung im Alltag.“ Im Hinblick auf die Flüchtlinge geht es derzeit oftmals um eine Starthilfe. Praktische Dinge wie ein Stuhl, ein Tisch oder Farbe für die Wände gilt es zu besorgen.

Der Termin für die nächste Wallfahrt steht bereits. Sie findet vom 26. bis zum 28. August 2023 statt.

Ehrungen und Verabschiedungen

In Kevelaer standen einige Ehrungen auf dem Programm. Johannes Nelskamp pilgert seit 50 Jahren mit. Bernhard Meiring und Theo Schmeinck engagieren sich seit 60 Jahren im Vorstand der Fußpilger. Seit 25 Jahren ist Benedikt Meiring dabei. Geehrt wurde auch die Familie Schwanekamp, die seit 100 Jahren als Wagenbegleiter dabei ist (das BBV berichtete). Familie Engenhorst ist seit 50 Jahren dabei. Als Begleiter verabschiedet wurde Familie Tielkes. Sie war seit 164 Jahren dabei. Ebenfalls verabschiedet wurden Klaus Enck und Alfons Lamers als Fahrzeugführer.

Quelle: BBV-net

 

 

BBV vom 29. August 2022

Fußpilger ziehen in Bocholt ein

Wallfahrt nach Kevelaer

Montag, 29. August 2022 - 20:19 Uhr

von Stefanie Himmelberg

Bocholt - Die Fußpilger sind am Montagabend von ihrer Wallfahrt nach Kevelaer zurückgekehrt.

© Sven Betz

Fußpilger ziehen in Bocholt ein
 

Abgekämpft, aber glücklich zogen sie von Familien und Freunden erwartet in die St.-Georg-Kirche ein. Begonnen hatte ihr Tag bereits um 5 Uhr mit der Pilgermesse in der Basilika; anschließend hieß es Abschied nehmen am Gnadenbild.

 

Quelle: BBV-net

Autor: Stefanie Himmelberg

 

 

BBV vom 28. August 2022

Nach Corona-Pause: Bocholter Fußpilger ziehen in Kevelaer ein

500 Gläubige sind mitgelaufen – weniger als vor der Pandemie

Sonntag, 28. August 2022 - 13:06 Uhr

von Stefanie Himmelberg

Bocholt - Bocholts Fußpilger feiern ihr Comeback. Rund 500 Gläubige liefen am Samstag nach Kevelaer. Das waren zwar deutlich weniger als vor Corona. Alfons Schmeink, Vorsitzender der Fußprozession, war dennoch „top-zufrieden“.

© Rolf Himmelberg

Nach Corona-Pause: Bocholter Fußpilger ziehen in Kevelaer ein
 

Nach rund 50 Kilometern Fußweg ziehen die Fußpilger am Abend in Kevelaer ein. Immer voran: das Kreuz.

Die Atmosphäre auf dem Hinweg sei sehr schön gewesen, die Teilnehmer begeistert und voller Überzeugung bei der Sache. Am Montagabend kehren die Pilger nach Bocholt zurück; der feierliche Einzug in St. Georg ist für 20 Uhr geplant.

Dass sich diesmal eine kleinere Gruppe auf den Weg machen würde, zeichnete sich schon beim Auszug aus Bocholt am frühen Samstagmorgen ab. Im Laufe des Tages kamen zwar noch einige Pilger dazu, insgesamt gesehen blieb ihre Zahl jedoch unter denen der Vor-Corona-Jahre. Damit reiht sich die Bocholter Fußprozession in die Wallfahrten ein, die beim Re-Start, wie Schmeink es nennt, mit einer kleineren Gruppe unterwegs sind. An der Qualität der Wallfahrt ändert dies nichts. Vielen Pilgern ist es ein Herzensanliegen, mit ihren ganz persönlichen Anliegen nach Kevelaer zu laufen – allen Anstrengungen auf der mehr als 50 Kilometer langen Strecke zum Trotz.

Sonne und Wolken im Wechsel sowie Temperaturen etwas über der 20-Grad-Grenze verhießen bestes Laufwetter. „Die Organisation hat hervorragend geklappt“, sagte Alfons Schmeink. Das Zusammenspiel mit Polizei und DRK funktionierte reibungslos. Besondere Einsätze hatten die Helfer nicht. Unterwegs und am Abend verarzteten die Sanitäter wie üblich einige Blasen. Bei der abschließenden Andacht hatten einige Pilger mit Kreislaufproblemen zu kämpfen.

„Wir gehen zusammen, wir gehen für alle“, sagte Dr. Wilfried Hagemann, geistlicher Leiter der Wallfahrt, in der Pilgermesse am Freitag. Er nannte es „einen Schatz“, wenn die Tradition des Pilgerns in vielen Familien über Generationen hinweg gelebt werde. Nach dem Gottesdienst ließ er kleine Friedenstauben-Anhänger verteilen – Symbole des aktuellen Mottos; die 289. Bocholter Fußwallfahrt steht im Zeichen des Friedens. Mittendrin waren auch die Pfarrer der Bocholter Pfarreien, Matthias Hembrock, Rafael van Straelen und Andreas Hagemann; alle drei hatten sich in die Pilgergruppe eingereiht.

Gänsehautmomente gab es einige auf dem Weg nach Kevelaer. An der früheren Volksbankfiliale in Werth verschenkten Bernd Kleine-Rüschkamp und sein Team 1000 Äpfel an die Pilger – so wie sie es seit mehr als 20 Jahren tun. Die Fußprozession sei „so eine tolle Sache“ mit so vielen engagierten Menschen, da wolle man ein wenig zurückgeben, hieß es. Am Ponyhof Leitung lagen erstmals kartonweise hart gekochte „Eier to go“ griffbereit zum Mitnehmen. Kistenweise Mineralwasser und Sprudel sowie Müsli- und Schokoriegel hielten wie immer die Pfadfinder von St. Norbert an drei Stationen am Wegesrand bereit – für Hanna Kleinmann „eine der schönsten Aktionen des Jahres“. Dass viele Privatleute ihre Türen öffneten und WCs zur Verfügung stellten, freute vor allem die Frauen.

Am Sonntag stehen in Kevelaer die Pilgermesse, der Kreuzweg, die Jubilarehrungen und die Lichterprozession auf dem Programm. Am Montagmorgen werden wieder die Laufschuhe geschnürt: In aller Frühe geht es zu Fuß zurück zur nach Bocholt.

Quelle: BBv-net
Autor: Stefanie Himmelberg

 

 

BBV vom 23. August 2022

Seit etlichen Jahrzehnten mit dem Trecker für die Wallfahrt unterwegs

Die Familien Schwanekamp und Engenhorst transportieren Pilger, Gepäck und Sanitäter

Bocholt - Wenn die Fußpilger nach Kevelaer laufen, fahren die Familien Schwanekamp und Engenhorst mit. Sie transportieren Pilger, Gepäck und Sanitäter und begleiten die Wallfahrt seit etlichen Jahrzehnten.

© Stefanie Himmelberg

Seit etlichen Jahrzehnten mit dem Trecker für die Wallfahrt unterwegs
 

Der Termin ist reserviert: Am vierten Wochenende im August geht es nach Kevelaer. Leo (links) und Matthias Engenhorst sowie Katharina Schwanekamp und ihre Söhne Norbert (am Lenkrad) und Herbert sind mit viel Herzblut dabei, um die Pilger zu begleiten.

Sie transportieren müde Pilger, Sanitäter im Einsatz und massenweise Gepäck – die Fahrer der Begleitwagen der Bocholter Fußpilger. Wenn sich die Prozession am kommenden Samstag in Richtung Kevelaer in Bewegung setzt, ist das für die Familien Schwanekamp und Engenhorst eine besondere Wallfahrt: Schwanekamps fahren seit 100 Jahren mit, Engenhorsts seit 50 Jahren. So viel Einsatz und Engagement war den Verantwortlichen der Fußpilger um Alfons Schmeink ein extra Dankeschön wert: Sie ließen für jeden Wagen zwei große Schilder mit der Aufschrift „100 Jahre im Dienst der Wallfahrt“ beziehungsweise „50 Jahre im Dienst der Wallfahrt“ und einer Abbildung des Kevelaerer Gnadenbildes anfertigen und montierten sie beim jüngsten Vorstandstreffen mit den Ordnern. Für ihre langjährigen Verdienste ausgezeichnet werden die beiden Familien außerdem im Rahmen der Jubilarehrung am Sonntag in der Basilika in Kevelaer.

Landwirtschaft gibt es auf dem Hof Schwanekamp schon seit 1979 nicht mehr. Den alten Trecker Jahrgang 1963 und den offenen Gummiwagen, der nur am Kevelaer-Wochenende ein Verdeck bekommt, geben Katharina Schwanekamp (83) und die Söhne Norbert (57) und Herbert (56) aber nicht her. Einmal im Jahr geht der grüne Deutz D25 mit dem luftgekühlten Dieselmotor auf große Fahrt in den niederrheinischen Wallfahrtsort und wieder zurück. Maximal 20 Stundenkilometer schafft der Oldtimer. Auf dem Weg nach Kevelaer ist er mit etwa sechs km/h unterwegs. Schritttempo ist angesagt, das Gespann fährt die meiste Zeit kurz hinter den Pilgern. Immer hinter der zweiten Gruppe. „Da läuft die Prominenz“, flachst einer aus der Runde.

Katharina Schwanekamps Schwiegervater spannte erstmals im Sommer 1922 an, um Gepäck und Leute nach Kevelaer zu fahren. Das Pferd in Rees für die kurze Fahrt ans andere Rheinufer auf die Ponte zu bekommen, war nicht immer einfach, erinnert sich Katharina Schwanekamp und, dass die Männer anfangs noch im Pferdestall ihr Nachtquartier in Kevelaer aufschlugen. Die Rheinbrücke in Rees wurde 1967 fertig. Ein Jahr später liefen die Pilger erstmals über die Brücke, statt die Fähre zu nehmen. Kaltblüter Max hatte zu der Zeit schon ausgedient. Nachdem er sich einmal am Fluss mächtig die Hufe vertreten hatte, wurde er 1964 durch besagten Trecker ersetzt.

Ein Dach hat der Deutz nicht, und er bekommt auch keins. Bei Regen müsse man am Lenkrad eben eine Regenjacke überziehen, sagt Norbert Schwanekamp und schmunzelt: „Wir müssen auch ein bisschen leiden.“ Dass er vor Jahren einen Sani am Pausenort vergessen hat und ohne ihn losgefahren ist, ist eine andere Geschichte. Dass er die Begebenheit jeden Sommer genüsslich aufs Brot geschmiert bekommt, eine weitere. Überhaupt wird viel gelacht: Nach Kevelaer pilgern, das ist viel mehr als Rosenkranz beten und Marienlieder singen. Die Mischung aus Miteinander, Glauben und sportlicher Herausforderung begeistert stets aufs Neue.

„Das ist aber nichts Christliches“, antwortet Leo Engenhorst (69) auf die Frage, was ihm in 50 Jahren Kevelaer-Wallfahrt in Erinnerung geblieben ist. Amüsiert erzählt er von dem Bekannten, der nach getanem Pilgermarsch in der Disco in Kevelaer mit den Mädchen aus dem Dorf anbandelte. Und von dem Nachbarn, der immer in seinen Holzklumpen lief und in der Pause drei Schnäpse bestellte: „einen für oben und zwei für unten“. Den ersten trank er, die anderen beiden kippte er in die Klotschen, um besser laufen zu können. Ob das funktioniert hat, ist nicht bekannt.

Als 14-Jähriger lief Leo Engenhorst erstmals an der Seite seines Vaters mit. 1972 übernahm dieser den Transportdienst mit Trecker und Wagen. Seinen Vater am Steuer zu vertreten, habe ihm anfangs gar nicht gepasst, sagt Leo Engenhorst. Die ganze Zeit auf dem Trecker sitzen, das sei so gar nicht sein Ding gewesen. Der junge Leo wollte lieber laufen – so wie die meisten in seiner Familie. Am liebsten auch montags zurück nach Bocholt, sagt sein Sohn Matthias (39). „Dann hatte man immer einen guten Grund, nicht zur Schule zu gehen.“

Mal hatte der Trecker einen Platten, mal fingen die Bremsen zwischen Marienbaum und Uedemerbruch an zu qualmen. Die Bremsen kühlte Engenhorst mit Mineralwasser. Hilfe bekam er von den Pilgern; einer war Landmaschinentechniker und half beim Reparieren. Bis alles wieder funktionierte, „waren die anderen schon fast in Kevelaer“.

Taschen ab 6 Uhr abgeben

Rucksäcke und Taschen können am Wallfahrtssamstag ab 6 Uhr bei den insgesamt fünf Begleitwagen an der Georgskirche abgegeben werden. Gepäckstücke, die während des Hinweges nicht benötigt werden, werden mit farbigen Bändern markiert, gesondert nach Kevelaer gebracht und können nach der Ankunft in Kevelaer an den Wagen abgeholt werden.

Quellle: BBV-net
Autor: Stefanie Himmelberg

 

 

BBV vom 19.08.2022

Wie viele Pilger machen sich auf den Weg nach Kevelaer?

Fußwallfahrt vom 27. bis zum 29. August

 

Bocholt - Die Bocholter laufen wieder gemeinsam nach Kevelaer. Start ist am frühen Samstagmorgen, 27. August. Wie viele Pilger sich nach zwei Jahren Pause auf den Weg machen, können die Organisatoren nicht abschätzen.

Wie viele Pilger machen sich auf den Weg nach Kevelaer?

© August Telaar

 

Die Bocholter Fußpilger beim Einzug in die Basilika in Kevelaer 2019. Die 289. Fußprozession Bocholt-Kevelaer findet vom 27. bis 29. August als Friedenswallfahrt statt.

Die Bocholter Fußpilger stehen in den Startlöchern, die Vorfreude ist groß. Erstmals nach 2019 ziehen sie wieder gemeinsam nach Kevelaer. Wie viele Menschen sich am Samstag, 27. August, in aller Frühe vor der St.-Georg-Kirche treffen, um sich auf den rund 50 Kilometer langen Weg zu machen, vermag Alfons Schmeink, Vorsitzender der Fußprozession, nicht abzuschätzen. Rund 800 waren es beim letzten Mal. Vielleicht ist die Wallfahrt nach der Corona-Pause und angesichts der momentanen gesellschaftlichen Herausforderungen aktueller denn je. Oder aber Teilnehmer sind nach zweimaliger Absage endgültig ausgestiegen. Man werde sehen, sagt der 56-Jährige und blickt gespannt auf den Samstagmorgen.

Folgende Termine sollten sich die Pilger bis dahin vormerken: Am Mittwoch, 24. August, findet um 19.30 Uhr ein Bußgottesdienst in St. Georg statt. Am Freitag, 26. August, ist von 18.15 bis 18.45 Uhr zunächst Beichtgelegenheit, um 19 Uhr schließt sich die Pilgermesse an – beides ebenfalls in der Georgskirche. Fahnen und Banner der Standesvereine und Organisationen können vor der Pilgermesse an der Sakristei abgegeben werden. Vor und nach der Messe werden Pilgerhefte verkauft.

 

Neuer Rastpunkt

Am Samstag, 27. August, treffen sich die Pilger ab 6 Uhr vor der Georgskirche, um ihr Gepäck abzugeben. Um 6.30 Uhr ziehen sie über die Ravardistraße und das Westend aus Bocholt hinaus. Nach der Frühstückspause in Empel erreichen sie gegen 13 Uhr Marienbaum und legen eine Mittagsrast ein. Weiter geht es durch den Reichswald über Uedemerbruch nach Winnekendonk, dem letzten Pausenort, an dem die beiden Pilgergruppen zusammentreffen. Hier müssen sich die Teilnehmer auf dem Hinweg auf Änderungen einstellen: Auf dem früheren Sportplatz, auf dem es sich die Pilger seit jeher bequem gemacht haben, steht jetzt ein Supermarkt. Halt gemacht wird deswegen an der nahe gelegenen Grundschule; dort können die Toiletten genutzt werden, der mitgeführte Toilettenwagen steht ebenfalls dort. Und: Die Mitglieder des Sportvereins Winnekendonk verkaufen ihre Getränke auch am neuen Standort.

Der feierliche Einzug in Kevelaer ist für 19.45 Uhr geplant. Pilger, die in Kevelaer die Dienste der DRK-Sanitätsgruppe in Anspruch nehmen möchten, beziehungsweise müssen, melden sich wie gehabt im Parkhotel (Luxemburger Galerie). Dort kümmern sich die Helfer um größere und kleinere Blessuren.

Mit einer Pilgermesse um 8.15 Uhr in der Basilika startet der Sonntag, 28. August, in Kevelaer. Um 10.30 Uhr ist Kreuzweg, um 16 Uhr Pilgerandacht mit Jubilarehrung in der Basilika und um 20.30 Uhr Lichterprozession. Fackeln für die Lichterprozession werden am Sonntag zwischen 19.45 und 20.15 Uhr am Begleitwagen an der Basilika verkauft.

 
 

Feierlicher Einzug am Montagabend

Erster Programmpunkt am abschließenden Montag, 29. August, ist die Pilgermesse um 5 Uhr in der Basilika. Um 6.30 Uhr heißt es Abschied nehmen vom Gnadenbild und sich auf den Weg zurück nach Bocholt machen. In der Georgskirche werden die Pilger gegen 19.30 Uhr zum feierlichen Einzug erwartet.

Der Vorstand der Fußprozession und der geistliche Leiter der Wallfahrt, Pfarrer Dr. Wilfried Hagemann aus dem Seelsorgeteam St. Georg, laden alle Pilger herzlich zur Teilnahme ein. „Wir hoffen auf eine rege Beteiligung und ein gutes Gelingen“, sagt Alfons Schmeink.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine findet die 289. Fußwallfahrt von Bocholt nach Kevelaer bekanntlich als Friedenswallfahrt statt. Das Thema Frieden soll sich wie ein roter Faden durch alle Tage der Wallfahrt ziehen. Für alle Andachten und Gottesdienste in den kommenden Tagen hat Hagemann ganz besondere Texte und Gebete herausgesucht.

Jubilare bitte beim Vorstand melden

Mit zahlreichen Jubilaren rechnet der Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer am Sonntag im Rahmen der Pilgerandacht in der Basilika. Für eine bessere Planung bitten die Verantwortlichen alle langjährigen Fußpilger, die ein besonderes Jubiläum feiern, sich im Vorfeld der Wallfahrt zu melden, entweder bei Alfons Schmeink (0170-3244581; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder bei Klaus Borgers (0174-7245650).

Quelle: BBV-net vom 19.08.2022 von Stefanie Himmelberg

 

 

BBV vom 08.06.2022

Fußpilger laufen wieder nach Kevelaer

Bocholt - Die Bocholter Fußpilger laufen wieder. Am vierten Augustwochenende findet die Wallfahrt nach zweijähriger Zwangspause wieder in gewohnter Form statt, berichten Alfons Schmeink, erster Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer, und sein Stellvertreter Klaus Borgers.

Fußpilger laufen wieder nach Kevelaer

Alfons Schmeink (links) und Klaus Borgers (rechts) vom Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer freuen sich mit dem geistlichen Leiter Dr. Wilfried Hagemann, dass die Fußwallfahrt am vierten Augustwochenende wieder in gewohnter Form stattfinden kann.

Dass sich alle wieder gemeinsam auf den Weg machen können, freut sie riesig. „Wir bekommen von allen Seiten nur positive Signale.“

Spätestens als sich die großen Fußballstadien im Frühjahr wieder mit Zehntausenden von Fans füllten, habe man beschlossen, die Veranstaltung wie gewohnt zu planen – zumal auch die Anfragen aus der Bevölkerung zunahmen. Die Genehmigung des Kreises Borken liegt bereits vor, die Gespräche mit den beteiligten Behörden und Gruppen laufen, die Planung steht. Ansonsten werden sich die Verantwortlichen wohl ein Stück weit überraschen lassen müssen, wie die erste Wallfahrt nach 2019 abläuft. Man wisse nicht, ob und wie sich etwa die allgemeine Situation der Kirche auf die Zahl der Teilnehmer auswirke, gibt Klaus Borgers zu bedenken. Alfons Schmeink hofft, „dass wir zu alter Stärke zurückfinden“. Will heißen, dass sich am Samstag, 27. August, rund 800 Pilger in aller Frühe von Bocholt aus auf den Weg in den mehr als 50 Kilometer entfernten Marienwallfahrtsort machen – und etwa die Hälfte von ihnen am Montag, 29. August, wieder zurück nach Bocholt.

Sorgen und Nöte, die die Menschen vor die Gottesmutter bringen können, seien reichlich vorhanden, sagt Pfarrer Dr. Wilfried Hagemann aus dem Seelsorgeteam St. Georg Bocholt, der erstmals die geistliche Leitung übernimmt. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ist die Wallfahrt auf seine Initiative hin als Friedenswallfahrt überschrieben. Auch als Nicht-Bocholter habe er schon vieles von der Fußprozession gehört. Wer „seiner Seele etwas Gutes tun“ will, solle mitmachen, empfiehlt er. Sein Eindruck: „Kevelaer macht etwas mit einem.“ Das können Schmeink und Borgers nur zu gut bestätigen. Und mit ihnen viele andere Pilger. Etliche hatten sich in den vergangenen beiden Jahren auf eigene Faust nach Kevelaer gemacht und dabei ganz neue Wege entdeckt. „Beeindruckend“ sei diese Eigeninitiave gewesen, sagt Schmeink.

Wer in Kevelaer übernachten will, sollte sich zeitnah um eine Unterkunft kümmern. „Das „Weiße Kreuz“ ist schon jahrelang geschlossen, der „Goldene Apfel“ ist zu und was mit dem „Goldenen Löwe“ wird, weiß keiner so genau. „Die Betten in Kevelaer werden nicht mehr“, sagt Klaus Borgers und empfiehlt allen, die ein Quartier suchen, im Wallfahrtsbüro anzurufen: „Die helfen gerne weiter.“

Neu ist die Situation auf dem Hinweg in Winnekendonk, dem letzten Pausenort, an dem die beiden Pilgergruppen zusammentreffen, um gemeinsam die letzten Kilometer zurückzulegen. Auf dem Sportplatz steht jetzt ein Supermarkt. Halt gemacht wird deswegen an der nahe gelegenen Grundschule; dort können die Toiletten genutzt werden, auch der Toilettenwagen steht dort. Und: Die Mitglieder des Sportvereins Winnekendonk verkaufen ihre Getränke auch am neuen Standort.

Das Pilgerjahr der nordwestdeutschen Wallfahrtsorte steht in diesem Jahr unter dem Leitgedanken „Himmel + Erde berühren“, wobei das Plus-Zeichen zugleich für das Kreuz steht. Ursprünglich habe man sich damit den Themen Klima, Ökologie und Bewahrung der Schöpfung widmen wollen. Nun sei man durch das Weltgeschehen überholt worden, und dennoch passe das Leitwort, heißt es.

BBV vom 08.06.2022
von Stefanie Himmelberg

Quelle: BBV-net.de

 

 

Pressemitteilung 15.08.2021

Folgende Termine werden - trotz Absage der großen Prozession - für Einzelpilger oder Kleingruppen unter Einhaltung der aktuell vor Ort geltenden Hygiene-/Abstands- und Zugangsregelungen angeboten:

- Bocholt: 2 Pilgermessen am Freitag, 20.08.21, jeweils um 19 Uhr in St. Georg (Pfr. Manthey) und Liebfrauen (Pfr. van Straelen)

- Kevelaer: Kerzenopfer im Forum Pax Christi am Samstag, 21.08.21, 19.45 Uhr

Der Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer

Alfons Schmeink & Klaus Borgers

1.& 2.Vorsitzender